• Kontakt
  • Login Energieberater
  • Login Fördermitglieder

Mitglied im
GIH Bundesverband

  • Facebook
  • Twitter
  • Xing
  • Logo
  • GIH NRW
    • Wer wir sind
    • Was wir machen
    • Wofür wir eintreten
    • Vorstand
    • Satzung
    • Nachhaltigkeitsleitlinie
  • Energieberatung
    • für Wohngebäude
    • für Gewerbe und Industrie
    • für Kommunen
    • für Denkmal
    • Energieberatersuche
    • Energieeinsparverordnung
    • Bundesweite Förderprogramme
    • Nützliche Links
  • Mitglied werden
  • Netzwerk
    • Netzwerkpartnerschaft Energieeffizienz-Expertenliste
    • Bündnis Gebäude-Allianz
    • Kooperation mit Polizei zum Einbruchschutz
    • Kooperation mit Akademie der Ingenieure
    • Kooperation mit Pelletverband DEPV
    • Kooperation mit der Innovationsgemeinschaft Raumklimasysteme
    • Kooperation mit Hochwasser Kompetenz Centrum
    • Kooperation mit DENEFF
    • Kooperation mit Fachverband Luftdichtheit (FLIB)
    • Kooperation mit DGNB
  • Leistungen für Energieberater
    • Handbuch Gebäudeenergieberatung
    • GIH-Ausbildung zum Energieberater Wohngebäude
    • Versicherung
    • Schlichtungsstelle
    • Mustervertrag
    • Seminare
    • Energieberechnung24
    • GEG-Normen online
  • Termine
    • Veranstaltungen
    • Fördermitglieder
  • Aktuelles
    • Aktuelles aus NRW
    • Aktuelles Bundesverband
  • Presse
    • Pressemitteilungen mit anderen Institutionen
    • GIH-Pressemitteilungen und Stellungnahmen
    • GIH-Infomaterialien
    • Mitgliederzeitschrift
    • Pressespiegel
    • Newsletter
  • Bundesverband
    • Landesverbände
    • Fördermitglieder
    • Termine
    • Aktuelles
    • Presse

Energieberatung wird immer wichtiger

6. Mai 2022

Auf der einen Seite nehmen das Interesse an Modernisierung, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien sowie der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit zu. Auf der anderen Seite trifft diese Aufbruchstimmung auf einen Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft sowie mangelnde Ressourcen und massiv steigende Preise. „Jetzt, da die Bürger langsam wollen, können es sich viele nicht mehr leisten“, fasst Dieter Bindel, der stellvertretende Bundesvorsitzende des GIH die Problemlage zusammen. Exemplarisch zeige sich dies an der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Wärmepumpen, die kaum mehr erschwinglich bedient werden kann.

Auf dem Podium des Kongresses suchten Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Politik gemeinsam nach Lösungen. Sollen die Klimaziele im Bausektor trotz der widrigen Umstände erreicht werden, müssen, darin waren sich die Diskutanten einig, alle Beteiligten an einem Strang ziehen und ihren Beitrag leisten: Bauherren müssen höhere Kosten in Kauf nehmen, Bauunternehmen können Preissteigerungen nicht vollumfänglich weitergeben und die Politik muss lenkend eingreifen, hinreichend fördern und für optimale Rahmenbedingungen sorgen.

Ein komplexes und volatiles Gefüge, in dem der Energieberatung eine zunehmend tragende Rolle zukommt – schließlich ist es Hausbesitzern kaum möglich, hier den Überblick zu behalten. Dass diese Rolle in Zeiten von Haushaltsbeschränkungen, Förderstopps und sich wandelnden politischen und ökonomischen Randbedingungen nicht leicht zu erfüllen ist, ist auch im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kein Geheimnis: „All dies sind harte Bremsspuren und ich kann das Bedürfnis nach Stabilität gut verstehen. Gleichzeitig möchte ich aber an alle Energieberater appellieren, Verständnis und Geduld für die aktuelle Situation mit ihren nahezu unfassbaren Umbrüchen aufzubringen und weiterhin dafür zu werben, die nächsten Schritte in Richtung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu gehen“, bat Christian Maaß, Abteilungsleiter „Energiepolitik – Wärme und Effizienz“ des Ministeriums.

„Wir Energieberater sind gerne bereit, unseren Anteil zur aktuellen gesellschaftlichen Aufbruchstimmung beizutragen“, so Bindel. Damit dies in der Praxis aber auch gelingt, müsse der Gesetzgeber dafür sorgen, dass die für Sommer geplante Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) längerfristig Bestand habe: „Soll das derzeitige Momentum nicht ungenutzt verpuffen, müssen sich Bürger und Energieberater auf gesetzliche und förderrechtliche Rahmenbedingungen verlassen können. Weitere frustrierende Rückschläge wie bei den kürzlich erfolgten Förderstopps wird sich die Energiewende kaum leisten können.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: GIH

 

Es diskutierten (von links nach rechts):

Benjamin Weismann, Moderator und Geschäftsführer GIH Bundesverband

Markus Müller, Präsident Architektenkammer Baden-Württemberg

Christian Maaß, Abteilungsleiter Energie im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Dieter Bindel, Stellv. Bundesvorsitzender GIH Bundesverband

Dr. Burkhard Schulze Darup, Schulze Darup & Partner Architekten

Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin GdW

Lothar Fehn Krestas, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

 

Veröffentlichung der Pressemitteilung kostenfrei – Beleg erbeten

Ansprechpartner für die Presse: Geschäftsstelle Bundesverband

Telefon: 030 340 60 23-70 – E-Mail: info@gih.de

Pressemitteilung „Energieberatung wird immer wichtiger“ als PDF

Kategorie: Allgemein/ Bundesverband/ Förderung/ Öffentlichkeitsarbeit/ Programme/Gesetze Tags: BMWK/ Energieberatung/ Energiepolitik/ Enerigeberater/ Förderstopp/ Förderung/ Kongress/ Podiumsdiskussion/ Pressemitteilung

Rückblick 10. GIH Bundeskongress in Berlin

5. Mai 2022

Prof. Martin Stuchtey, Universität Innsbruck/ SYSTEMIQ; Foto: Heilig/CMF

Nach kurzer Begrüßung durch den stellvertretenden Bundesverbandsvorsitzenden Dieter Bindel startete das Programm mit einem spannenden Vortrag von Professor Martin Stuchtey von der Universität Innsbruck. Unter dem Titel „Deutschland auf dem Weg in die Klimaneutralität: Yes we can.“ forderte er eine ambitionierte Energiewende, um einen netto-positiven Wohlstand zu erreichen, in dem der Mensch nicht mehr im Widerspruch zur Natur lebt. Dazu gehöre eine neue politische Ökonomie der Landnutzung, eine Verringerung der Lebensmittelverschwendung und eine regenerative Landwirtschaft. Stuchtey ist sich sicher: „Ohne eine Revolution der Landnutzung erreichen wir die Klimaziele nicht. Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt müssen systematisch neu gedacht werden.“ Da es nicht ausreiche neue Energiequellen zu finden, sondern auch Effizienz und serielle Installationen im Gebäudesektor brauche, seien Energieberatende systemrelevant.

Im Vormittags- und Nachmittagsprogramm konnten Kooperationspartner des GIH in vierminütigen Vorträgen Best-Practice-Beispiele vorstellen. Zudem gab es ein Speed-Dating, bei dem sie sich und ihr Unternehmen, ihren Verband oder ihre Institution in rund einer Minute vorstellten. Weitere Infos konnten während des gesamten Kongresses im Ausstellungsbereich ausgetauscht werden.

Unter dem Titel „Gesetzliche und fördertechnische Rahmenbedingungen für Energieberatende“ legte der erste Teil des Nachmittagprogramms sein Augenmerk auf die in letzter Zeit sehr bewegte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) informierten über die aktuelle Förderpolitik und gaben Ausblicke auf deren Weiterentwicklung.

Jens Acker, Referatsleiter für die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz; Foto: Heilig/CMF

Jens Acker, der im BMWK für die BEG zuständige Referatsleiter, versicherte, dass die Förderung für effiziente Gebäude eine entscheidende Säule in der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung sei und trotz aller Widrigkeiten in jüngster Zeit starke Unterstützung genieße. Dies zeige auch die deutliche Zunahme an investierten Mitteln: Während 2019 noch rund 1,8 Milliarden Euro flossen, stieg der Betrag in 2020 auf etwa acht Milliarden. 2021 investierte der Bund bereits 18 Milliarden, für 2022 rechne er mit einer deutlichen Zunahme. Allerdings unterliege die Gebäudeeffizienzförderung der Haushaltsgesetzgebung des Parlaments und sei entsprechend begrenzt. Dass es zu einem Förderstopp kam, bedauere er sehr, allerdings sei durch die schnell und starke Überzeichnung des Programms eine Notlage entstanden.

„Wir werden sehr stark daran gemessen, wieviel CO2-Einsparung pro Fördereuro wir generieren“, ließ Acker wissen. Da dieser Wert bei Neubauten deutlich geringer ausfalle als bei der Sanierung im Bestand, habe der Bund bereits zu Jahresbeginn seine Förderpolitik neu fokussiert. Ein Weg, der auch im Zuge der für Sommer geplanten BEG-Reform weiter gegangen werden soll. Deren Ziel sei es, mehr und tiefere Sanierungen anzuregen und – Stichwort „Gasheizungsaustauschprämie“ – Anreize zum Umstieg von Gas auf erneuerbare Energien setzen.

Acker stellte aber klar, dass es abseits der eher technischen Fragen der BEG-Reform mit dem Fachkräftemangel bei umsetzenden Firmen oder den steigenden Baukosten und Zinsen auch Faktoren gebe, die der Fördermittelgeber nicht im Griff habe. Da die Förderung zudem ein politisches Programm sei, dass ständig neu justiert werden müsse, sei es auch schwierig, Energieberatenden klare und konstante Planungsbedingungen zu bieten.

Dr. Ina Bartmann, Abteilungsleiterin Klimaschutz Gebäude, Energie-Info-Center, Anpassungsgeld im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle; Foto: GIH

Dr. Ina Bartmann, die für die BEG-Förderung zuständige Abteilungsleiterin beim BAFA, berichtete von einer jüngst hohen Nachfrage nach Wärmepumpen, einem massiven Anstieg an Anträgen auf Einzelmaßnahmen sowie einer starken Antragszunahme im Neubaubereich – aktuell würden ihre Behörde rund 15.000 Anträge pro Woche erreichen. Eine wahre Flut, der man mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz und einem für Sommer geplanten Sprachboard zu begegnen versuche. Außerdem habe die BAFA ihre Website um einen Bereich für Energieberater erweitert und diverse Verfahrensverbesserungen umgesetzt.

Eckard von Schwerin, Prokurist bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau; Foto: GIH

KfW-Prokurist Eckard von Schwerin berichtete, dass der Förderstopp überstanden und die Förderung durch seine Bank nun in Stufe 2 der Neubau-Förderung angelaufen sei. Für Anfang 2023 stellte er ein neues Programm „Klimafreundliches Bauen“ in Aussicht und erinnerte mit den Programmen zu altersgerechtem Umbauen, Brennstoffzellen, Erneuerbaren Energien, Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft sowie der Klimaschutzoffensive für den Mittelstand an weitere Fördermöglichkeiten außerhalb der BEG.

v.l.n.r.: Jens Acker, Dr. Ina Bartmann, Eckard von Schwerin; Foto: GIH

In der anschließenden Diskussionsrunde stellten die Referenten klar, dass es keine Förderung von Neubauten ohne NH-Klasse mehr geben wird. Wird die NH-Klasse nicht erreicht, müssen bereits erhaltene Förderungen wieder zurückgezahlt werden – eine Abstufung auf eine andere Stufe sei nicht mehr möglich. Über die genauen maximalen Fördersummen im BEG gäbe es derzeit keine Zahlen, da diese gerade im Rahmen des regulären Haushalts entschieden werden. Bisher gebe es nur Förderungen im Rahmen der (begrenzten) vorläufigen Haushaltsführung. Das BMWK plane eine Förderampel, mit der auf einen Blick ersichtlich sein soll, wie viel der maximalen Fördersumme bereits ausgeschöpft wurde.

Architekt Dr. Burkhard Schulze Darup; Foto: GIH

Im zweiten Teil des Nachmittagsprogramms stellte der Architekt Dr. Burkhard Schulze Darup die Studie GEG 2.0 zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2045 vor. Dazu brauche es eine Kombination aus erneuerbaren Energien und Effizienz und eine gründliche langfristige Planung anstatt ad-hoc Fördermaßnahmen. Schule Darup ist der Ansicht, dass die Förderung von Effizienzhäusern mit QNG praktisch einen Förderstopp bedeute, da die konsequente Umsetzung des Qualitätssiegels zu Kostensteigerungen führe.

Podiumsdiskussion: Benjamin Weismann, Markus Müller, Christian Maaß, Dieter Bindel, Dr. Burkhard Schulze Darup, Ingeborg Esser, Lothar Fehn Krestas (v.l.n.r.); Foto: Heilig/CMF

 

Viele der in den Vorträgen angerissenen Themen wurden im Rahmen der abendlichen Podiumsdiskussion weiter vertieft. Dort diskutierte Moderator Benjamin Weismann (Geschäftsführer GIH Bundesverband) mit Christian Maaß (Abteilungsleiter Energie im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Lothar Fehn Krestas (Unterabteilungsleiter Bauwesen und Bauwirtschaft im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Ingeborg Esser (Hauptgeschäftsführerin im Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. GdW), Markus Müller (Präsident derv Architektenkammer Baden-Württemberg), Dr. Burkhard Schulze Darup (Schulze Darup & Partner Architekten) und Dieter Bindel (stellvertretender Bundesvorsitzender des GIH) darüber, welchen Beitrag Politik, Gesellschaft und Bauschaffende leisten müssen, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen (bzw. die Sanierungsquote zu erhöhen).

 

 

Vortragsfolien

GIH Mitglieder haben die Möglichkeit, die Präsentationsfolien der Vorträge im internen Bereich (Login erforderlich) im Reiter „Bundesverband-Infos“ einzusehen.

Netzwerken in der begleitenden Ausstellung der GIH-Kooperationspartner

Fotos: GIH

Bildergalerie

Foto: Heilig/CMF
Foto: Heilig/CMF
Foto: GIH
Foto: GIH
Foto: GIH
Foto: Heilig/CMF
Foto: Heilig/CMF
Foto: GIH
Foto: Heilig/CMF

Kategorie: Allgemein/ Bundesverband/ Fördermitglieder/ Förderung/ Öffentlichkeitsarbeit/ Programme/Gesetze Tags: BAFA/ BEG/ BEG Einzelmaßnahmen/ Bundesförderung für effiziente Gebäude/ Energieberater/ Energieberatung/ Energieeffizienz/ Förderprogramme/ Förderung/ Gebäudesanierung/ Gebäudesektor/ KfW

EnergieKompakt 02-2022 erscheint in Kürze – Beitrag vorab: Klimaneutral, sozialverträglich und bezahlbar

6. April 2022

Zum Beitrag „Klimaneutral, sozialverträglich und bezahlbar“.

Kategorie: Blog/ Öffentlichkeitsarbeit Tags: Quartiersentwicklung

10. GIH Bundeskongress in Berlin

3. März 2022

Im architektonisch interessanten Ambiente des bUm – betterplace Umspannwerk trifft sich die Energieberaterbranche zum 10. GIH Bundeskongress. Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik informieren und diskutieren in zahlreichen Fachvorträgen und einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion. Die GIH Kooperationspartner präsentieren ihre Dienstleistungen und Produkte anhand von Best-Practice-Beispielen sowie an Ausstellungsständen im Pausenbereich.

Anmeldung zur kostenfreien Teilnahme hier (Hinweis: Die Veranstaltung ist fast ausgebucht.)

Programmablauf

11:00 – 13:00Uhr: Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045

  • Begrüßung: GIH-Bundesvorsitzender Jürgen Leppig
  • 11:15 Uhr Keynote und Diskussion: „Deutschland auf dem Weg in die Klimaneutralität: Yes we can. “ – Prof. Martin Stuchtey, Universität Innsbruck/ SYSTEMIQ
  • 12:00 Uhr Best Practice-Beispiele und Speeddating der GIH Kooperationspartner

13:00 – 14:00 Uhr: Mittagspause 

14:00 – 16:00 Uhr: Gesetzliche und fördertechnische Rahmenbedingungen für Energieberatende

  • 14:00 Uhr Umsetzung des Koalitionsvertrags (GEG und BEG) – Jens Acker, Referatsleiter für die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
  • 14:20 Uhr BEG EM und Energieberatungsförderprogramme – Torsten Safarik, Präsident Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
  • 14:40 Uhr KfW-Förderprogramme – Erfahrungen und aktueller Stand – Eckard von Schwerin, Prokurist Kreditanstalt für Wiederaufbau
  • 15:00 Uhr Diskussionsrunde
  • 15:30 Uhr Best Practice-Beispiele und Speeddating der GIH Kooperationspartner

16:00 – 16:30 Uhr: Kaffeepause

16:30 – 17:30 Uhr: Praxis-Roadmap zur Klimaneutralität – Nötige Maßnahmen im Gebäudesektor von JETZT bis 2045

  •   Praxis-Roadmap zur Klimaneutralität – Nötige Maßnahmen im Gebäudesektor von JETZT bis 2045 – Dr. Burkhard Schulze Darup, Schulze Darup & Partner Architekten

17:30 – 19:00 Uhr: Abendessen und Networking

19:00 – 20:30 Uhr: Podiumsdiskussion Welchen Beitrag müssen Politik, Gesellschaft und Bauschaffende leisten, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen? (bzw. Sanierungsquote zu erhöhen)

  • Christian Maaß, Abteilungsleiter Energie im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
  • Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
  • Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. GdW
  • Markus Müller, Präsident Architektenkammer Baden-Württemberg, Leiter BAK-Ausschuss Nachhaltigkeit
  • Dr. Burkhard Schulze Darup, Schulze Darup & Partner Architekten
  • Jürgen Leppig, Bundesvorsitzender GIH

20:30 – ca. 22:00 Uhr: Get together

In der Mittags-/Kaffeepause sowie beim abendlichen Ausklang bleibt ausreichend Zeit zum Diskutieren, Austauschen und Vernetzen.

–> Direkt zur Anmeldung (Hinweis: Die Veranstaltung ist fast ausgebucht.)

Coronabedingt kann es (auch kurzfristig) zu Änderungen bei der erlaubten Teilnehmerzahl oder einer Anpassung des Kongressablaufs kommen.

Kategorie: Blog/ Bundesverband/ Öffentlichkeitsarbeit

Förderneustart: Klingt nach viel, ist aber wenig

3. Februar 2022

„Dass alle vor dem Förderstopp eingegangenen Anträge nun doch bearbeitet werden, dürfte viele Bauherren und Energieberater aufatmen lassen. Was aber ist mit all denen, die sich auf die ursprüngliche Frist verlassen und eine Punktlandung auf Ende Januar geplant hatten?“, verweist Leppig auf eine nach wie vor bestehende Problemlage.

Durchweg positiv sei die Meldung, dass die KfW-Effizienzhausförderung in der Sanierung in Kürze uneingeschränkt wieder aufgenommen werde. Damit könne auch der individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), ein ganzheitliches Beratungsinstrument, mit dem Energieberater Sanierungswillige auch über Kosten und Fördermöglichkeiten aufklären, wieder sinnvoll ausgestellt werden. „Im Bestand gibt es die größten Einsparpotenziale, gleichzeitig aber meist den geringsten Handlungsdruck – weshalb eine kompetente Beratung, gepaart mit einer lukrativen Förderung für energetisch ambitionierte Maßnahmen, unbedingt notwendig ist“, so Leppig.

Dass Klimaschutzminister Habeck für dieses Jahr eine Milliarde Euro Fördermittel zum Bau neuer Wohnungen nach EH 40-Standard freigegeben hat, klinge vordergründig gut, sei aber in Anbetracht der ambitionierten Ziele der Bundesregierung viel zu wenig: „Unserer Einschätzung nach reicht das gerade mal für gut 10.000 Gebäude – im Koalitionsvertrag ist aber von 400.000 neuen Wohnungen die Rede“, so Leppig. Auch wenn die Förderhöhe gesenkt und die Antragsberechtigung in Richtung kleinerer Bauvorhaben eingeschränkt wird, sei damit zu rechnen, dass auch dieser Topf schnell wieder leer ist. Es sei daher vorprogrammiert, Bauherren dieses Jahr ein zweites Mal vor den Kopf zu stoßen.

„Im Gebäudebestand hat der Gesetzgeber durch die Rückkehr zu alten Modalitäten seine selbst entfachten Brände gelöscht. Im Neubaubereich hingegen lodern die Flammen weiter. Und mit den bislang skizzierten Maßnahmen dürfte es kaum möglich sein, sie unter Kontrolle zu halten“, fasst Leppig zusammen.

Pressemitteilung als PDF

Veröffentlichung kostenfrei – Beleg erbeten

Ansprechpartner für die Presse: Geschäftsstelle Bundesverband

Telefon: 030 340 60 23-70 – E-Mail: info@gih.de

Kategorie: Bundesverband/ Förderung/ Öffentlichkeitsarbeit

Förderstopp: Energieberater fordern schnelles Umdenken

31. Januar 2022

„Seit jeher fordern wir, dass bei der Energieeffizienz im Gebäudebereich die langfristige Verlässlichkeit der Fördermittelgesetzgebung entscheidend ist. Und nun das: Obwohl die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag mit einem Klimaschutzsofortprogramm sogar Verbesserungen versprochen hat, stehen wir nun vor einem fördertechnischen Scherbenhaufen. Ein herber Schlag nicht nur ins Kontor der Energieberatungsbranche, sondern auch eine Katastrophe für alle Kunden, die quasi über Nacht auf oft wertlos gewordenen Planungsunterlagen sitzen“, so Leppig. Der GIH-Vorsitzende ist sich sicher, dass der auf Kundeseite entstandene Vertrauensverlust langfristige Folgen haben wird.

Auch eine Mitgliederumfrage des GIH, die spontan umfangreiche Beteiligung erhalten hatte, kommt zu einem klaren Ergebnis: Der Förderstopp wird massive, teils existenzielle Auswirkungen auf die Beratungsbranche sowie deren Kunden haben. Von den 500 teilnehmenden Energieberatern rechnen rund 90 Prozent mit teilweise schwerwiegenden Umsatzrückgängen, mehr als die Hälfte denkt darüber nach, Mitarbeiter zu entlassen oder mit der Energieberatung aufzuhören. Während knapp zwei Drittel befürchten, dass enttäuschte Kunden ihre offenen Rechnungen nicht bezahlen, sorgt sich ein Drittel sogar um die eigene Liquidität.

Auch für das Baugeschehen zeichnet die Umfrage ein düsteres Bild: Viele Energieberater gehen davon aus, dass bereits geplante Neubauvorhaben ad acta gelegt oder weniger energieeffizient ausgeführt werden. Die befragten GIH-Mitglieder geben an, dass nun pro Beratendem im Durchschnitt 36 fertig geplante Wohneinheiten nicht mehr nach den Effizienzhaus-Standards 55 oder 40, sondern nach dem schlechteren gesetzlichen GEG-Standard (entspricht in etwa EH 75) gebaut werden.

„Wir gehen davon aus, dass aufgrund der schlechteren Standards jährlich pro Wohneinheit eine halbe bis ganze Tonne CO2 mehr emittiert wird“, schätzt Leppig und rechnet vor: „Verallgemeinert man den Wert der befragten GIH-Berater auf alle 2.600 Verbandsmitglieder, sprechen wir schon von fast 100.000 weniger energieeffizient ausgeführten Wohnungen. Was wiederum unnötige CO2-Emmissionen zwischen 50.000 und 100.000 Tonnen pro Jahr bedeutet – kann man sich die leisten, wenn man 2045 klimaneutral sein will?“

Dass das Gros der Umfrageteilnehmer eine schnelle Rückkehr zur Effizienzhausförderung fordert, ist laut Leppig vor diesen Hintergründen mehr als verständlich: „Zum Glück hat Klimaschutzminister Habeck bereits angekündigt, dass die Förderung zu veränderten Konditionen demnächst wieder anlaufen soll.“ Dem GIH-Vorsitzenden wäre es aber wichtig, dass die Politik bei der Ausgestaltung der neuen Förderrichtlinien auf die Praxis hört. So sprachen sich beispielsweise knapp zwei Drittel der GIH-Mitglieder für eine Förderung nach EH 40-Standard aus.

Eine detaillierte Auswertung der GIH-Blitzumfrage gibt es unter:

www.gih.de/blog/gih-blitzumfrage-kfw-foerderstopp/

 

Gesamte Pressemitteilung als PDF

Veröffentlichung kostenfrei – Beleg erbeten

Ansprechpartner für die Presse: Geschäftsstelle Bundesverband

Telefon: 030 340 60 23-70 – E-Mail: info@gih.de

Kategorie: Allgemein/ Blog/ Förderung/ Öffentlichkeitsarbeit

BEG-Förderstopp stellt Klimaziele des Koalitionsvertrags auf den Kopf

24. Januar 2022

Viele Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, die auf Kreditbasis oder über Zuschüsse ein effizientes Gebäude erstellen oder ihre Immobilien energetisch sanieren wollten, könnten laut Leppig ihre in Zeiten von deutlichen steigenden Energie- und Baukosten schon sehr knapp kalkulierten Bauvorhaben nicht mehr umsetzen. Der GIH-Chef erklärt: „Unzählige Energieberatungen, die auf Grundlage der aktuellen Förderungen erfolgt sind, sind somit nichtig, da Finanzierung und einkalkulierte Zuschüsse von einem auf den nächsten Tag gestrichen wurden.“

Somit sei nicht nur das Vertrauen der Kunden in Energieberaterinnen und Energieberater enorm beschädigt worden, sondern auch in die neue Regierung und ihre ehrgeizigen klimapolitischen Ziele. Statt dem im Koalitionsvertrag versprochenem „Klimaschutzsofortprogramm“ gleiche der Förderstopp eher einem „Umsetzungsverhinderungsprogramm“ im Gebäudesektor. Wenn nicht mehr ambitioniert saniert oder gebaut werde, stiegen die CO2-Emissionen drastisch an. Leppig weiter: „Wie kann Minister Robert Habeck in seiner „Eröffnungsbilanz Klimaschutz“ die BEG als „breit angelegte und solide ausfinanzierte Förderung“ bezeichnen und nicht einmal zwei Wochen später erfolgt – wohl auf Druck des Bundesfinanzministeriums – ohne Vorwarnung ein Komplett-Stopp der KfW-Programme?“

Da Planungen für energetisches Bauen und Modernisieren oft Jahre dauern, seien Verlässlichkeit auf langfristig geltende Gesetze und flankierende Förderungen unerlässlich. Daher fordert Energieberater Leppig das BMWK auf, unverzüglich zusätzliche Haushaltsmittel für die BEG zu veranlassen und die Förderungen für besonders ambitionierte Neubauten und Sanierungen über die KfW so rasch wie möglich wieder aufzulegen. Insbesondere für den Neubau seien rasch klare, klimakonforme Förderbedingungen nötig. „Denn sonst bauen Investoren nur noch nach dem niedrigen gesetzlichen Neubaustandard von derzeit ungefähr 75“, stellt er klar. Diese Gebäude emittieren dann in den kommenden Jahrzehnten deutlich mehr Treibhausgase. Damit seien die langfristigen Klimaziele der Regierung im Gebäudesektor kaum mehr zu erreichen.

Pressemitteilung als PDF

Veröffentlichung kostenfrei – Beleg erbeten

Ansprechpartner für die Presse:
Geschäftsstelle Bundesverband
Telefon: 030 340 60 23-70 – E-Mail: info@gih.de

 

GIH-Mitglieder finden im internen BEG-Blog aktuelle Infos zu Förderstopp und vieles Mehr zur BEG.

Kategorie: Bundesverband/ Förderung/ Öffentlichkeitsarbeit Tags: BAFA/ BEG/ BEG - Effizienzhausförderung/ BEG Einzelmaßnahmen/ BMWK/ energetische Sanierung/ Förderprogramme/ Förderstopp/ Förderung

Neuer Kooperationspartner: blossom-ic

14. Januar 2022

Die blossom-ic GmbH & Co. KG mit Sitz in Memmingen ist Erfinder des selbstlernenden digitalen hydraulischen Abgleichs. Die Geschäftsführung des 50 Mitarbeiter starken Systemherstellers und Smart Home-Anbieters liegt bei Orhan Suic (Inhaber) und Reinhard Schramm. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich dreistufig über den SHK-Handel. Das Unternehmen ist eingebettet in die international tätige SUIC-Gruppe mit rund 1.000 Mitarbeitern. Die Unternehmensgruppe kann auf jahrzehntelange Erfahrung in der Heizungstechnik sowie in der Softwareentwicklung zurückgreifen.

blossom-ic ist Patentinhaber für die intelligente Heizungsregelung, die den digitalen dynamischen hydraulischen Abgleich von Ein- und Zweirohrheizungsanlagen bei Heizkörpern, Flächenheizungen und Fancoils leistet. Die Leistungsfähigkeit des Systems wurde von unabhängigen, namhaften Instituten geprüft und per Gutachten bestätigt.

Mit blossom-ic lässt sich der hydraulische Abgleich auch bei Bestandsbauten minutenschnell und während des laufenden Heizbetriebs korrekt durchführen. Je nach Projektgröße braucht der Fachhandwerker vor Ort meistens nur 10-15% der Zeit im Vergleich zum konventionellen hydraulischen Abgleich. Es müssen keine Ventile gewechselt, die Heizungsanlage nicht entleert und anschließend wieder befüllt und keine Berechnung der Gebäudeheizlast durchgeführt werden. Das zeitraubende Entlüften der Gesamtanlage entfällt. Das System ist BAFA-förderfähig.

 

Fachartikel: Weinhotel mit intelligenter Heizungssteuerung

 

www.blossomic.de

 

info@blossomic.de

Kategorie: Bundesverband/ Öffentlichkeitsarbeit Tags: blossom-ic

Neuer Kooperationspartner: BayWa Baustoffe

5. Januar 2022

Die BayWa ist ein weltweit tätiger Konzern mit den Kernsegmenten Energie, Agrar, und Bau sowie dem Entwicklungssegment Innovation & Digitalisierung. Als globaler Player entwickelt sie führende Lösungen und werthaltige Projekte für die Grundbedürfnisse Ernährung, Energie und Bau. Sitz der 1923 gegründeten Muttergesellschaft ist München. Ihren Ursprung hat sie im genossenschaftlichen Landhandel mit der Aufgabe, den ländlichen Raum mit allem zu versorgen, was die Landwirtschaft braucht.

BayWa Baustoffe deckt das komplette Baustoffsortiment ab – von Tiefbau, Hochbau, Neubau, Renovierung und Modernisierung über Garten- und Landschaftsbau bis hin zu energetischen und baugesunden Lösungspaketen. Die Kernregion des Segments Bau liegt in Süddeutschland und Österreich. Hier zählt die BayWa im Baustoffhandel zu den führenden Anbietern. Das Produktspektrum richtet sich an Bauunternehmen, Kommunen, Handwerks- und Gewerbebetriebe sowie den privaten „Häuslebauer“ und Renovierer. BayWa Baustoffe als regional verankerter Baustoffhändler hat sich zu einem Anbieter integrierter Kundenlösungen entwickelt. Digitale Angebote und innovative Themen stärken durch neue Impulse und zusätzliche Vertriebskanäle das traditionelle Geschäft.

 

 

Seit 2021 unterstützt BayWa Baustoffe den GIH als Fördermitglied. GIH-Vorsitzender Jürgen Leppig freute sich bei der Vertragsunterzeichnung im schwäbischen Nördlingen über einen weiteren starken Kooperationspartner. Neben dem klassischen Baustoffgeschäft sieht Leppig insbesondere in den zahlreichen Spezialisierungen und vielfältigen Dienstleistungen der BayWa sowie in deren Kompetenz und Unterstützung bei aktuellen Themen wie gesundes Bauen, Energieeffizienz oder Building Information Modeling (BIM) hervorragende Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit den Energieberatern. Von links nach rechts: Arndt Jänsch (BayWa) – Jürgen Leppig – Matthias Herdeg (BayWa).

Ansprechpartner: Georg Polz, georg.polz@baywa.de

www.baywa-baustoffe.de

BayWa-Bericht: Profi Partner Blower Door

 

Kategorie: Bundesverband/ Öffentlichkeitsarbeit Tags: BayWa/ BayWa Baustoffe

Ariadne-Marktanalyse zur Rolle der Energieberatung bei der Klimawende

5. Januar 2022

Die Umsetzung eines klimaneutralen Gebäudebestands ist wesentliche Voraussetzung für das Erreichen des Ziels einer vollständigen Dekarbonisierung in Deutschland und der EU. Hierfür ist vor allem die deutliche Steigerung der energetischen Sanierungsrate von Bestandsgebäuden erforderlich. Die Bundesregierung reizt die Umsetzung von Sanierungsvorhaben mit staatlichen Förderprogrammen an. Ein Zugriff auf diese Fördermittel ist in der Regel mit der Maßgabe verbunden, eine unabhängige Energieberatung einzuschalten. Hierdurch wird die Energieberatung quasi zur Schnittstelle zwischen Sanierungswilligen und Fördermitteln und spielt eine entsprechend wichtige Scharnierrolle.

Zwei wesentliche Barrieren wirken sich laut der aktuellen Ariadne-Analyse „Beitrag der Energieberatung zur Wärmewende vor Ort: Hauseigentümer und Fördergelder zielführend zusammenbringen“ derzeit negativ auf diese Rolle aus: (1) mangelndes bzw. nicht auf die Bedürfnisse von Sanierungswilligen zugeschnittenes Angebot an Beratung, und (2) eine mangelnde Nachfrage nach Beratung aufgrund von Bedenken gegenüber den Beratenden bzw. dem zusätzlichen Aufwand durch die Einschaltung einer Beratung. Häufig sind neben den Investitionskosten die Qualität der Beratung und das Vertrauen der Sanierungswilligen in die Beratung wesentliche Bestimmungsfaktoren für die gewählte Sanierungstiefe. Mit zunehmenden technischen Anforderungen und gestiegener Komplexität kann die Beratungsdienstleistung eine „Kümmerfunktion“ einnehmen, indem sie Unsicherheiten über rechtliche, technische und wirtschaftliche Aspekte der Sanierung beseitigen. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn Sanierungswillige das Beratungsangebot entsprechend als vertrauenswürdig und kompetent einschätzen. Andererseits kann die Pflicht zur Einschaltung von Beratenden auch zum Nadelöhr werden: Dies etwa, wenn nicht ausreichend Beratungskapazität vorliegt, das Angebot an Beratung nicht alle Sanierungsfälle abdeckt oder die Qualität der Beratung nicht eindeutig abschätzbar ist. Eine dynamische Marktentwicklung des Beratungsmarkts in Hinblick auf die systematische Beseitigung der vorhandenen „Barrieren“ bei der Energieberatung sind mithin wesentlich, damit die staatlichen Fördermittel umfassend und effizient zu Sanierungserfolgen geleitet werden.

 

Die Analyse basiert auf der GIH-Mitgliederbefragung 2020/2021 und sichtet somit Marktentwicklung und existierende Barrieren aus Sicht der Angebotsseite von Energieberatung. Die Perspektive der Angebotsseite wurde hierbei bewusst gewählt: Hier zeigen sich aus Sicht der Beratenden wiederkehrende Muster, aus denen sich Hypothesen möglicher Barrieren und Markthemmnissen ableiten lassen. Weiter lassen die Rückmeldungen der Beratenden Rückschlüsse über Marktentwicklung (Geschäftsmodelle) und Marktdynamik zu.

Auf den ersten Blick mag es überraschend sein, die Beraterinnen und Berater nach den Bedürfnissen ihrer potentiellen Kundinnen und Kunden zu fragen anstatt (oder auch) die Sanierungswilligen selbst. Hier besteht jedoch ein Requirierungsproblem: Potenzielle Kunden, die Beratung nicht wahrnehmen, können schlichtweg nicht identifiziert und daher nicht befragt werden. Daher werden „ersatzweise“ die Beratenden nach ihren Eindrücken befragt, was einer Ausdehnung des Marktes (d.h. mehr Nachfrage durch Sanierungswillige, v.a. derjenigen, die jetzt noch Bedenken haben) im Weg stehen könnte. Die entsprechenden methodischen Limitationen werden dabei explizit diskutiert.

Die vorliegende Analyse ist neben der Marktstudie der Bundesstelle für Energieeffizienz (2021) die umfassendste verfügbare Marktstudie. Im Hinblick auf die Marktdynamik kann die BfEE–Studie bestätigt werden: Der Markt für Energieberatung in Deutschland ist im europäischen Vergleich sehr umfassend und stabil ausgebaut. Im Unterschied zur BfEE–Studie vertieft und verbreitert die vorliegende Untersuchung allerdings die Analyse von Energieeffizienzbarrieren deutlich. Hierbei zeigt sich, dass ergänzend zu traditionellen Hindernissen die gestiegene Komplexität gesetzlicher Sanierungsvorgaben als zusätzliche Barriere auftritt. Diese schreckt viele Verbrauchende von Sanierungen ab bzw. kann zu suboptimalen Sanierungsergebnissen führen. Hier zeigt sich die Bedeutung der Schnittstellenfunktion der Beratung: Während die Komplexität von Sanierungsmaßnahmen technisch und rechtlich mit der Notwendigkeit tiefer Sanierungen künftig eher noch steigen dürfte, kann eine qualitativ klar definierte Beratungsleistung den Sanierungswilligen diese Komplexität abnehmen und damit die Sanierungsentscheidung vereinfachen. Durch eine gezielte Beratung der Sanierungswilligen kann verhindert werden, dass lediglich punktuell Einzelmaßnahmen anstelle einer umfassenden Sanierung oder diese Einzelmaßnahmen zumindest im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchgeführt werden. So werden Lock-in-Effekte für weitere energetische Maßnahmen vermieden und das volle Potenzial für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Gebäudebereich ausgeschöpft.

Weiterhin zeigt die Analyse, dass eine stagnierende Marktdynamik erkennbar ist, die im Sinne des Ziels eines klimaneutralen Gebäudebestands belebt werden muss. In diesem Sinne scheint es geboten, das bislang nicht geschützte Berufsbild „Energieberatung“ klarer zu definieren bzw. Mindeststandards für die Qualitätssicherung einzuführen. Dies dient gleichzeitig dem Schutz der Sanierungswilligen und wirkt deren Befürchtungen entgegen, eine qualitativ unzureichende Beratung zu erhalten. Weiter sind die Verjüngung und Verbreiterung des Angebots an Beratung zu nennen. Zuletzt gilt es, systematisch neue Geschäftsfelder für die Beratenden zu erschließen, um Energieberatung als Beruf attraktiv zu machen. In diesem Sinne scheint es geboten, die Fachberatung klar von existierenden qualitativ niedrigen Angeboten – etwa kostenlose bzw. günstige Internet–Beratungsanbietern – abzugrenzen. Stärkere Markttransparenz könnte zum Beispiel über die Einrichtung eines „One Stop Shop“ umgesetzt werden, der die zahlreichen Akteure, Angebote und Informationen bündelt.

Die Autoren der Ariadne-Analyse

Saranda Mjekic, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Prof. Dr. Marc Ringel, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Prof. Dr. Michèle Knodt, Technische Universität Darmstadt

 

 

 

Kategorie: Bundesverband/ Öffentlichkeitsarbeit Tags: Ariadne-Analyse/ Kopernikus-Projekt/ Rolle Energieberatung

  • 1
  • 2
  • 3
  • …
  • 23
  • Nächste Seite »

Kategorien

  • Allgemein
  • Blog
  • Bundesverband
  • Fördermitglieder
  • Förderung
  • GIH-intern
  • Landesverbände
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Programme/Gesetze
  • Projekte
  • Sonstiges
  • Veranstaltung im kommenden Monat
  • Veranstaltungs-Vorankündigung
  • Weiterbildung

Neueste Beiträge

  • Arbeitsplan Energieeffizienz: Dreiklang aus Förderung, Vorgaben und Beratung
  • Energieberatung wird immer wichtiger
  • Rückblick 10. GIH Bundeskongress in Berlin
  • GEG-Änderung zur Anhebung des Neubaustandards auf EH 55
  • Erneuerter Förderstopp: Vertrauen in die Politik weiter zerstört
  • Logo
  • GIH NRW
    • Wer wir sind
    • Was wir machen
    • Wofür wir eintreten
    • Vorstand
    • Satzung
    • Nachhaltigkeitsleitlinie
  • Energieberatung
    • für Wohngebäude
    • für Gewerbe und Industrie
    • für Kommunen
    • für Denkmal
    • Energieberatersuche
    • Energieeinsparverordnung
    • Bundesweite Förderprogramme
    • Nützliche Links
  • Mitglied werden
  • Netzwerk
    • Netzwerkpartnerschaft Energieeffizienz-Expertenliste
    • Bündnis Gebäude-Allianz
    • Kooperation mit Polizei zum Einbruchschutz
    • Kooperation mit Akademie der Ingenieure
    • Kooperation mit Pelletverband DEPV
    • Kooperation mit der Innovationsgemeinschaft Raumklimasysteme
    • Kooperation mit Hochwasser Kompetenz Centrum
    • Kooperation mit DENEFF
    • Kooperation mit Fachverband Luftdichtheit (FLIB)
    • Kooperation mit DGNB
  • Leistungen für Energieberater
    • Handbuch Gebäudeenergieberatung
    • GIH-Ausbildung zum Energieberater Wohngebäude
    • Versicherung
    • Schlichtungsstelle
    • Mustervertrag
    • Seminare
    • Energieberechnung24
    • GEG-Normen online
  • Termine
    • Veranstaltungen
    • Fördermitglieder
  • Aktuelles
    • Aktuelles aus NRW
    • Aktuelles Bundesverband
  • Presse
    • Pressemitteilungen mit anderen Institutionen
    • GIH-Pressemitteilungen und Stellungnahmen
    • GIH-Infomaterialien
    • Mitgliederzeitschrift
    • Pressespiegel
    • Newsletter
  • Bundesverband
    • Landesverbände
    • Fördermitglieder
    • Termine
    • Aktuelles
    • Presse

© 2022 gih.de  All Rights Reserved.  Impressum  |  Datenschutz

Kontakt