Bisher wird bei der staatlichen Förderung von Gebäuden und im Gebäudeenergiegesetz ausschließlich die Nutzungsphase von Gebäuden betrachtet. Vorgaben und eine Betrachtung zur Klimawirksamkeit von Baustoffen und der Errichtung und Entsorgung von Gebäuden fehlen gänzlich – und das, obwohl der Bausektor mit seinen vor- und nachgelagerten Prozessen mit circa 8 Prozent zu den deutschen Treibhausgas-Emissionen beiträgt. Den aktuell veröffentlichten Aufruf „Den ganzen Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen – eine Schlüsselfrage für den Klimaschutz“ haben bereits über 60 Unterstützerinnen und Unterstützer unterzeichnet. Mit dem Aufruf fordert das Bündnis in der Bundesförderung für effiziente Gebäude und im Gebäudeenergiegesetz Anforderungen an den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu stellen.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufs weisen darauf hin, dass nach über 30 Jahren Forschung und mehr als einem Jahrzehnt praktischer Erprobung etablierte Verfahren für eine am Lebenszyklus von Gebäuden orientierte Bewertung vorliegen. Die Bundesregierung muss mit der zum Jahresbeginn startenden Bundesförderung für effiziente Gebäude nachhaltiges Bauen in die Breite tragen. Auch muss das Gebäudeenergiegesetz so überarbeitet werden, dass es Anforderungen an Gebäude formuliert, die sich auf die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus beziehen. Nur so können die enormen Einsparpotenziale beim Bauen und Entsorgen zielgerecht angegangen werden.