Die deutsche Wohnungswirtschaft hält das Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor mit aktuellen Strategien für unrealistisch und fordert einen Kurswechsel. Das geht aus einem Manifest von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervor, das vom Branchenverband GdW unterstützt wird. Der GIH hat in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem DENEFF dazu Stellung bezogen.
Die Investitionen in die energetische Gebäudesanierung sind weiter rückläufig. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Zwar gaben Immobilieneigentümer und Mieter 2023 insgesamt 72 Milliarden Euro für Dämmung, neue Fenster und Türen, einen Heizungstausch oder andere Maßnahmen aus, zwölf Milliarden mehr als zwei Jahre zuvor. Berücksichtigt man jedoch, dass die Baupreise in dieser Zeit besonders stark gestiegen sind, gingen die Investitionen im selben Zeitraum um sechs Prozent zurück.
Energieeffizienzexperten kritisieren das heute vorgestellte Manifest einer offenbar vom GdW initiierten Initiative scharf: Gefordert wird hier ein sogenannter „Paradigmenwechsel“ in der Klimapolitik. Die Rolle der Energieeffizienz von Gebäuden wird grundlegend in Frage gestellt: Der angeblich bisher verfolgte „Effizienzpfad“ solle zugunsten einer alleinigen Fokussierung auf CO2-Ziele verlassen werden.
Im Zuge der aktuellen politischen Situation appelliert der Energieberatendenverband GIH eindringlich an alle politischen Parteien, das Ziel der Klimaneutralität trotz wirtschaftlicher Herausforderungen nicht aus den Augen zu verlieren. Bevölkerung und Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit, um auch in den kommenden Jahren nachhaltig und zukunftsfähig in ihre Gebäude zu investieren.
Die Klimawende gewinnt für Haushalte in Deutschland an Bedeutung. Das zeigen die neuen Förderzahlen der KfW Bankengruppe. Im Segment Private Kunden lag das Volumen der Neuzusagen per Ende September mit 15,3 Mrd. Euro rund drei Mrd. Euro über dem des Vorjahres. Die Heizungsförderung bspw. steht allen privaten und gewerblichen Antragstellergruppen offen. Bisher gab es hier rund 144.000 Zusagen mit einem Zusagevolumen von 2,0 Mrd. Euro per 31. Oktober.
Das Umweltbundesamt hat eine Auswertung zum Energieverbrauch in Deutschland veröffentlicht. Nach dem Corona-Einbruch und anschließendem Wiederanstieg lag der Energieverbrauch auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Weitere Anstrengungen sind dennoch nötig: 2023 lag der Verbrauch immer noch sieben Prozent über dem Pfad zum Effizienz-Ziel für 2030.
Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf für das „Gebäudetyp-E-Gesetz“ beschlossen. Ergänzend dazu hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die finalen Leitlinien und Prozessempfehlungen vorgelegt, die das einfache Bauen in die Praxis bringen. Die Leitlinie soll Bauherren und Akteure der Planungs- und Baubranche bei der Anwendung des „einfachen Bauens“ unterstützen.
Auf dem Energie-Kongress der Unionsparteien wurde am Dienstagabend das Diskussionspapier „Neue Energie-Agenda für Deutschland“ den rund 300 anwesenden Verbänden vorgestellt. Eine neue Ausrichtung der CDU/CSU Fraktion könnte zukünftig auch Auswirkungen…
Unter dem Titel „Energie- und Verkehrswende – nur was für Reiche?“ setzt sich das Projekt damit auseinander, wie es gelingen kann, Menschen wieder stärker für einen nachhaltigen Wandel zu motivieren. Das Projekt konzentriert sich auf zwei zentrale Bausteine der Energie- und Verkehrswende: die energetische Gebäudesanierung und den Umstieg auf Elektromobilität. Beide Bereiche spielen eine entscheidende Rolle für den Klimaschutz, doch sind sie zumindest kurzfristig mit Kosten verbunden, die vor allem Haushalte in unteren Einkommensgruppen vor Schwierigkeiten stellen.
Die Quote energetischer Sanierungen im deutschen Gebäudebestand lag in den ersten drei Quartalen 2024 bei 0,72 %. Die Prognose für das 4. Quartal liegt nun bei 0,61 %, womit eine Gesamtquote für das gesamte Jahr 2024 von insgesamt 0,69 % hochgerechnet wird. Das hat die aktuelle Marktdatenstudie der B+L Marktdaten Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) ergeben. Die für die Erreichung der Klimaziele 2030 notwendige Zwei-Prozent-Marke wird weiterhin stark verfehlt.