Feiertagsgedanken. Ist es sinnvoll die Arbeitslast immer weiter zu steigern, so dass fast alle Ressourcen voll ausgelastet sind. Es gibt aber wissenschaftlich fundierte Argumente, eine vollständige Auslastung nicht anzustreben. Warum, das erklärt die Warteschlangenformel. Sie stellt den mathematischen Zusammenhang zwischen der Arbeitsdichte und dem Stau her, der durch zu hohe Arbeitsdichte im Durchschnitt entsteht. Diese Formel wird aus der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik hergeleitet und bewiesen. Diese mathemtische Theorie nimmt an, dass die Kunden in einem stochastischen Poisson-Prozess ankommen, was in der Praxis in etwa stimmt.
Der Ansatz geht von einem Geschäft mit einer Kasse aus. Alle paar Minuten kommen und gehen Kunden. Vor der Kasse bildet sich manchmal eine lange Schlange und zu anderen Zeiten wird man gleich bedient. Eher selten sitzt jemand untätig an der Kasse und wartet auf Kunden. Die durchschnittliche Länge der Warteschlange hängt mit der Auslastung der Kassenperson über die Warteschlangenformel zusammen: Erwartete Anzahl der Kunden an der Kasse = Auslastung / (1 – Auslastung). Beträgt die Auslastung 85 %, ergibt sich eine Warteschlange von 5 Kunden. Bei einer Auslastung von 92 % ergibt sich eine Warteschlange von 11 Kunden.
Früher betrug die Auslastung in der Notfallambulanz etwa 60 %. Dadurch wartete im Schnitt nur ein Notfall. Bei 85 % Auslastung warten dort schon 5 Notfälle.
Mehr dazu im Fachbuch: Schwarmdumm, Günter Dueck, Goldmann-Verlag, 2018.