Sollte Deutschland die Kernkraft wieder in seinen Energiemix einbeziehen? Dieses fordern immer mehr Wissenschaftler, Politiker und Manager. Theoretisch könnte Deutschland seinen Strombedarf komplett mit Energie aus Sonne, Wind und Biomasse decken. Bei etwa 60 Gigawatt liegt der Bedarf an normalen Tagen. Ist es im Winter mal richtig kalt, sind es auch schon mal 80 Gigawatt. Die installierte Leistung von Windrädern und Solaranlagen beträgt mehr als 100 Gigwatt. Doch die Sonne scheint nur zu bestimmten Tageszeiten, der Wind weht nicht immer und es fehlen die Speicher, um die überschüssige Energie zu speichern. Die „Power-to-Gas“-Methode, wo mit emmisionsfrei erzeugtem Strom Wasserstoff produziert und gespeichert wird, scheint als Lösung noch unwahrscheinlich. Die Kosten sind extrem hoch und wird bis zum Abschluss der Energiewende Ende der 30er Jahre nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Der Energiebedarf wird weiter zunehmen. Bei kompletter Umstellung auf E-Autos wird der Strombedarf bundesweit um 20 Prozent steigen. Die chemische Industrie benötigt bis 2050 nach Experteneinschätzung das Vier- bis Zehnfache an Energie. Ohne Atomstrom scheint dieses nicht zu gehen bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Kohleverstromung. Auch die Herstellungskosten sind zu beachten. Momentan produziert ein Meiler Strom für fünf Cent. Energie aus Wind und Sonne kosten bis zu 14 Cent.