Dem Argument, der Kohlendioxid-Ausstoß löse den Treibhauseffekt aus, entgegnen Klimaskeptiker gerne, das dies bloß eine Theorie sei. Der Effekt ließ sich bislang im Labor simulieren, aber nicht in der Natur messen. Tatsächlich fehlte bislang ein endgültiger Beweis für den Zusammenhang. US-Forscher haben dieses 2015 erbracht und in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht.
Grundsätzlich gehen Forscher seit mehr als 100 Jahren davon aus, das CO2, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht, maßgeblich zur Erderwärmung beiträgt. Der Energiehaushalt besteht aus einer feinen Bilanz kurzwelliger Sonnenstrahlung, die von der Erdoberfläche absorbiert wird, und langwelliger Infrarotstrahlung, die wieder zurück Richtung Weltall gestrahlt wird. Der Treibhauseffekt beruht darauf, dass ein großer Teil dieser Infrarotstrahlung von Molekülen in der Atmosphäre wie etwa CO2 oder Wasserdampf aufgenommen wird. Dieser Effekt sei außerhalb des Labors noch nie vermessen worden, betonen Wisenschaftler um Daniel Feldman vom Lawrence Berkeley National Laboratory (US-Staat Kalifornien). Sie verfolgten die Entwicklung an zwei Stationen in Oklahoma und Alaska. Diese registrierten von 2000 bis Ende 2011 das Spektrum langwelliger Infrarotstrahlung und auch die Frequenzen für verschiedene Gase wie etwa CO2, Wasserdampf H2O, Ozon O3 und Methan CH4. Zudem berücksichtigten sie andere Einflüsse wie etwa die Temperatur.
Diese Messreihen zeigten übereinstimmend, dass Co2 in der Atmosphäre zunehmend Infrarotenergie abstrahlte – durchschnittlich stieg die Energie bei klarem Himmel pro Jahrzehnt um 0,2 Watt pro Quadratmeter. Dies bestätige die bisherigen Prognosen. Die zunehmende CO2-Mengen führen die Forscher auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurück. Die Konzentration des Gases nahm von 2000 bis 2011 um 22 ppm (parts per million) zu. Siehe hierzu Focus 27.02.2015.