Statt der anvisierten 500.000 rechnet die Branche für 2024 mit gerade mal 200.000 neu installierten Wärmepumpen. Laut dem Energieberatendenverband GIH liegt dies mit an mangelnder Aufklärung und Falschinformationen.
„Obwohl Wärmepumpen in vielen Anwendungssituationen die beste, klimafreundlichste und mittelfristig kostengünstigste Lösung sind, legen die Verbraucher:innen eine große Zurückhaltung an den Tag. In unserer Beratungspraxis stellen wir immer wieder fest, dass Hausbesitzende oft unterinformiert sind oder gar Falschinformationen aufsitzen“, so der GIH-Bundesvorsitzende Stefan Bolln. Eine Rolle spiele es auch, dass vielen Bürger:innen die Fördermöglichkeiten schlichtweg nicht bekannt seien.
Aus Sicht des GIH ist es daher unbedingt notwendig, eine Informationskampagne aufzulegen, die die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile von Wärmepumpen sachlich hervorhebt und die zugehörige Förderung besser bekannt macht. „Aber auch an die Förderung selbst sollte nochmal Hand angelegt werden: vor allem ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) endlich vollständig umzusetzen, indem die Fachplanung und Baubegleitung beim Heizungstausch gefördert werden. Dies lässt viele Kunden abwarten, da sie versprochen wurde“, so Bolln. Ebenso sei es sinnvoll, den iSFP-Beratungsbonus auch auf den Heizungstausch anzuwenden, um die Effizienzziele in der Gebäudesanierung zu erreichen. So würden Kunden über Effizienzmaßnahmen informiert und Häuser energetisch fit gemacht werden, die noch nicht wärmepumpenbereit sind. Auswertungen zeigen, dass die Investitionen bei vorheriger Beratung deutlich ansteigen.
Der persönliche Kontakt ist entscheidend
Denn: Eine Informationskampagne mag zwar hilfreich sein und Aufmerksamkeit wecken, könne aber das vertrauensbildende Gespräch mit dem Fachmann nicht ersetzen. Und dies finde erfahrungsgemäß vor allem dann statt, wenn es niederschwellig in Anspruch genommen werden kann „Wünscht der Gesetzgeber einen Wärmepumpenhochlauf und Fortschritte in der Gebäudesanierung, muss er ein kostengünstiges Beratungsangebot vorhalten“, rät Bolln. Hätten sich Hausbesitzende entschieden, sei es aber auch wichtig, dass ihre Förderanträge für die iSFP-Beratung und die Sanierung schnell bearbeitet werden: „Wer sich für eine Sanierung entschieden hat, will zeitnah in die Umsetzung gehen. Für viele Eigentümer:innen ist es höchst demotivierend, wenn sie dann monatelang auf ihre Förderzusage warten müssen“, so Bolln zu einem leider immer noch nicht behobenen Missstand.